Am Samstag ging es auf die „Grenzenlose Solidarität statt G20“ Demo.
Insgesamt waren noch zwischen 50.000 und 75.000 Menschen auf dieser Demo. Wie haben uns natürlich dem St. Pauli Block angeschlossen, der sich kurz vor Beginn der Demo aufgestellt hat.
Gespannt, ob die Polizei bei dieser Demo mal nicht das Grundrechte auf Versammlungsfreiheit umgeht, gingen wir kurz nach 13 Uhr los.
Friedliche Stimmung
Die „Grenzenlose Solidarität statt G20“ Demo verlief friedlich und entspannt. Es war anfangs wenig Polizei zu sehen.
Erst im späteren Verlauf der Demo formierte sich die Polizei am Rand des Demozuges und marschierte mit uns mit.
Es gingen keine Aggression von beiden Seiten aus. So wie es bei der Welcome to Hell Demo am Donnerstag auch begonnen hat. So wanderten wir gemütlich Richtung Reeperbahn.
Hier sind wir dann kurz zum Millerntor um uns was zu Essen und zu trinken zu holen. Auch am Heiligengeistfeld war eine Fressmeile zu finden.
Aber aus Verbundenheit zu unserem Verein gings halt zur Gegengrade und dann kurz in die Feldarena.
Während wir Pause machten, gab es ein paar Meldungen, das die Polizei auch diesen Demozug nicht ungestört hat zuende gehen lassen. Es wurden wohl mehrere Menschen wegen Vermummung aus dem friedlichen Block gezogen.
Was will man mit so einem Schwachsinn erreichen? Hat die Einsatzleitung wieder mal gehofft, dass es eskaliert? Tat es aber zum Glück nicht!
Kesselt ihr uns, kesseln wir euch!
Wir gingen nun wieder Richtung Millerntorplatz. Dort gab es einen Hamburger Kessel einer Gruppe.
Warum dieser Kessel da war, wusste niemand so genau. Die Stimmung war dennoch nicht am hochkochen und nach kurzer Zeit zog die Polizei wieder ab.
Schwachsinnige Aktion, welche aber glücklicherweise ohne Eskalation verlief.
Dann wurde es skurril. Plötzlich war auf der Grünfläche zu den Landungsbrücken eine Einheit Polizisten im Kessel von Demonstranten. Die Stimmung auf Demonstranten-Seite war ausgelassen. Die Polizisten waren verständlich ein wenig nervös. Nach einer Weile ohne jeden Angriff gab es dann das obligatorische „Haut ab…“ und die Polizisten zogen sich zurück.
Blockiert ihr uns, blockieren wir euch!
Die Helgoländer Allee stand ein Wasserwerfer und davor eine Reihe der Polizei. Diese hat die Menschen nicht die Straße runter zu den Landungsbrücken gehen lassen. Man konnte aber problemlos 5 Meter weiter links über die Grünflächen des Alten Elbparks auf diese Straße gehen.
Man kam direkt hinter die Polizeikette raus und konnte z. B. Selfis mit dem Wasserwerfer machen. Was diese Aktion sollte, haben wahrscheinlich nicht mal die ausführenden Polizisten verstanden.
Die Stimmung war heiter, die Polizeikette wohl ein wenig angespannt.
Lass uns ein Spiel spielen
Nun fingen die Menschen an sich auf der Straße vor der Polizeikette zu sammeln um sich es bequem zu machen.
Einige malten mit Straßenkreide Sprüche auf die Straße und dann folgte der eigentlich tollste Moment der letzten Tage, die noch Hoffnung machen, das unter manchen Helmen noch ein Mensch steckt.
Ein Demonstrant malte ein 3-Gewinnt-Feld auf die Straße direkt vor die Polizeikette. Er zeichnete ein Peace-Zeichen in sein erstes Feld und forderte einen Polizisten heraus.
Dieser lehnte ab und die Kreide wurde auf das Spielfeld gelegt.
Ein paar Momente später dann das völlig unerwartete. Ein Polizist aus der Kette schnappte sich die Kreide und nahm die Herausforderung an.
Die Menschen applaudierten! In diesem Moment entspannte sich die ganze Situation merklich.
Einfach 2 Menschen, welche miteinander ein Spiel gespielt haben. Das Spiel ging übrigens unentschieden aus. Ein paar Minuten waren die klassischen Feindbilder außer Kraft gesetzt.
Die Polizisten nahmen nun nach über 30 Minuten die Helme und Sturmhauben ab.
Nach dem 3-Gewinnt-Spiel gingen wir wieder ans Millerntor.
Nun hörten wir leider, dass es genau dort, wo eben noch frieden war, doch wieder ein wenig eskalierte. Wieso weiß ich nicht.
Noch mal kurz was getrunken, eine Pause eingelegt und dann ging es nach Hause. Auf die Krawalle, die später folgten, hatten wir nämlich keine Lust.